2004 / Kamera / Ehrenpreis

Xaver Schwarzenberger

Ehrenpreis 2004

Begründung der Jury

Bereits dreimal erhielt Xaver Schwarzenberger den DEUTSCHEN KAMERAPREIS – nun wird er für sein Gesamtwerk ausgezeichnet. Xaver Schwarzenberger gelingt es vorbildlich, in allen Genres originelle Bildkompositionen zu entwerfen und umzusetzen. Seine kreative Weitsicht, verbunden mit dem Mut, das Unerwartete zu tun, bis an die Grenzen zu gehen, beeindrucken immer wieder aufs Neue. Mit der Auszeichnung zum Ehrenkameramann würdigt das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES Köln e. V. Xaver Schwarzenbergers unschätzbaren Beitrag nicht nur für die deutsche, sondern auch die internationale Film- und Fernsehlandschaft. Die Laudatio hielt Friedrich von Thun, Schauspieler.

Vita

Mit Xaver Schwarzenberger (58) erhält einer der weltweit geschätzten Bildgestalter und Regisseure die Auszeichnung zum Ehrenkameramann 2004. Bereits dreimal hat der gebürtige Wiener den DEUTSCHEN KAMERAPREIS in Empfang nehmen können: 1982 für seine stilvoll-kühle Schwarzweißfotografie in Fassbinders „Die Sehnsucht der Veronika Voss“; 1984 und 1990 für seine selbst inszenierten Werke „Der stille Ozean“ und „Absturz“. Bis 1978 führte Xaver Schwarzenberger bei rund 30 Fernsehspielen und Dokumentationen die Kamera. 1979 traf er Rainer Werner Fassbinder, für den er die Kino-Erfolge „Lili Marleen“ (1981), „Lola“ (1981), „Berlin Alexanderplatz“ (1980), „Die Sehnsucht der Veronika Voss“ (1982) und „Querelle“ (1982) drehte. Mit seinen Arbeiten für Fassbinder empfahl sich Schwarzenberger dem französischen Erfolgsregisseur Gérard Oury, der ihn für den Actionfilm „Das Ass der Asse“ (1982) engagierte. Für Helmut Dietl fotografierte er die preisgekrönte Filmsatire „Schtonk“ (1992). Seit Mitte der 80er Jahre fast ausschließlich als Kameramann in eigener Regie tätig, realisierte er unter anderem den preisgekrönten Fernsehfilm „Donauwalzer“ (1984, Bronzener Leopard Locarno), den Kinohit „Otto – der Film“ (1985 plus Fortsetzung) sowie die Bachmann-Verfilmung „Der Fall Franza“ (1987). Es folgten „Gewitter im Mai“ (1987), „Der Rausschmeißer“ (1990) und „Tafelspitz“ (1994). In den 90er Jahren war Schwarzenberger, der zahlreiche Drehbücher seiner Frau Ulrike in Szene setzte, fast ausschließlich für das Fernsehen tätig. Es entstanden u. a: „Ein anderer Liebhaber“ (1990), „Duett“ (1992), „Tonino und Toinette“ (1994) sowie zwei Folgen „Dr. Schwarz und Dr. Martin“ mit Friedrich von Thun und Senta Berger (1994). Mit Senta Berger drehte Schwarzenberger ebenfalls „Die Nacht der Nächte“ (1995) und „Lamorte“ (1997). Es folgten „Single Bells“ (1998), „Stella di Mare – Hilfe, wir erben ein Schiff“ (1999) und 2000 die „Single Bells“-Fortsetzung „O Palmenbaum“ sowie „Vino Santo“. Mit Tobias Moretti drehte er „Ein Hund kam in die Küche“ (2002) und „Andreas Hofer – Die Freiheit des Adlers“ (2002) . Schwarzenbergers jüngste Arbeiten sind „Eine Liebe in Afrika“ (2002), „Annas Heimkehr“ und „Dinner for Two“ (beide 2003).