Inhalt
Ein gestresster Mann auf einem überfüllten Gehweg. Alles ist zu eng. Zu laut. Nach einer kurzen unhöflichen Begegnung mit einem Fremden stellt er sich in seinen Tagträumen vor, wie er hätte anders reagieren können, was er dem Fremden hätte entgegnen sollen. Er steigert sich in seine Fantasien hinein und beschwört dabei seine innersten Dämonen herauf.
Begründung des Kuratoriums Deutscher Kamerapreis Köln e. V.
„Kopfkino“ ist sicher das Wort, das den Film „Alles Übel der Welt“ am besten beschreibt. Ein Passant wird auf der Straße angerempelt, und danach entspinnt sich ein Geflecht an Möglichkeiten, wie er auf diese alltägliche Situation reagieren könnte. Gewaltfantasien brechen sich Bahn, und die Zuschauer:innen sind immer mit dabei – in jeder neuen Szene und mittendrin in seinem Kopf. Der rasante Schnitt, das geniale Timing und die darauf perfekt abgestimmte Tonebene mit unzähligen Gedankenfetzen versetzen Protagonist und Zuschauer:in in einen wahren Rausch von einem Gedanken zum nächsten. Was sich Nicolai Zeitler da in seinem Kopf ausgedacht hat, funktioniert als Film montiert hervorragend und hat das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES nachhaltig begeistert. Im Gegensatz zum Film gab es für das Kuratorium aber nur eine logische Möglichkeit, wie darauf zu reagieren ist: Nicolai Zeitler wird für seine Schnittleistung mit dem diesjährigen Nachwuchspreis ausgezeichnet.
Infos zum Film
Regie und Schnitt: Nicolai Zeitler
Drehbuch: Nicolai Zeitler, Marlene Bischof
Kamera: Rebecca Meining
Darsteller: Christian Erdt, Martin Weigel u.a.
Produktion: Nicolai Zeitler Produktion
Nachwuchspreis gestiftet von Sigma