Inhalt
Freya sitzt seit fast zwei Jahren in einer Jugendstrafanstalt. Als ihre psychisch kranke Mutter stirbt, bekommt sie einen Tag begleiteten Ausgang, um Abschied zu nehmen. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel soll ihre Mutter auf einem anonymen Gräberfeld beerdigt werden. Freya setzt alles daran, das zu verhindern. Ihr Plan ist es, die Urne nach Schweden, ins Heimatland ihrer Mutter, zu überführen. Sie flüchtet von ihrem Justizbeamten und sucht ihren kleinen Bruder Bruno auf, der bereits seit seinem fünften Lebensjahr in einer Pflegefamilie lebt. Freya möchte, dass ihr Bruder mitkommt. Doch plötzlich taucht die Pflegemutter Anja auf. Bruno nennt die für Freya fremde Frau schon lange Mama. Mit Wut im Bauch bedroht Freya Anja und sperrt sie nach einem handgreiflichen Streit ein. Freya zwingt ihren Bruder, mit ihr zu flüchten. Bei einem Zwischenstopp auf einem Rasthof muss sich Freya endgültig entscheiden, wie weit sie gehen möchte, als sich plötzlich der Nachthimmel über ihnen auf wundersame Weise nordlichtartig verfärbt.
Begründung der Jury
Eine Kameraarbeit, die so ist wie die Protagonistin dieses starken, ungewöhnlichen Films: brutal und zärtlich, einfühlsam und roh, strahlend und dunkel. Mit beeindruckender Stilsicherheit variiert Nico Schrenk Einstellungsgrößen, Tempi, Licht und Farben, ohne je die Perspektive der Hauptfigur zu verlassen. Er trägt maßgeblich mit seiner Kamera dazu bei, dass die ersehnte Katharsis der Protagonistin glaubhaft erscheint und wir mit ihr zusammen Frieden finden.
Infos zum Film
Regie: Simon Schneckenburger
Schnitt: Lukas Wengorz
Produzenten: Leon Döhner, Julian Haisch
Produktion: Filmakademie Baden-Württemberg
Koproduktion: SWR, Arte