Inhalt
Die vierzehnjährige Leah (Lea Drinda) lebt mit ihrem kleinen Bruder Theo (Moritz Licht) bei ihrer Großmutter (Doris Buchrucker) abgeschieden auf dem Land. Als die alte Frau plötzlich stirbt, sind die Kinder auf sich allein gestellt. Leah ist mit ihrer neuen Verantwortung überfordert. Gleichzeitig bemerkt sie auch die pubertären Veränderungen ihres Körpers. Aber Leah will um jeden Preis an ihrer kleinen Welt festhalten. Statt Hilfe zu holen, lassen die Kinder die Großmutter im Treppenhaus liegen und Theo schmückt die Leiche mit Blumen. Ein aufziehender Sturm und Wanderer werden zur Bedrohung der makabren Idylle …
Begründung des Kuratoriums Deutscher Kamerapreis Köln e.V.
Felix Pflieger zeigt in seiner Kameraarbeit „Die letzten Kinder im Paradies“ eine erstaunliche Stilsicherheit, die das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES begeisterte. Mit einer klaustrophobischen Kadrage, umgesetzt im 4:3 Format und mit einer behutsamen Handkameraführung mit konsequenten Durchblicken und Anschnitten, erzeugt er eine spür- und sichtbare Enge der häuslichen Situation und zeigt die Intimität der Figuren. Immer wieder lassen uns liebevoll gestaltete Details und Lichteffekte die Atmosphäre des alten Hauses und die einfachen Lebensverhältnisse spüren. Unterstützt wird diese Enge durch eine perfekte und überaus natürliche Lichtgestaltung, gerade in den Gegenlichtszenen und den zarten Zeichnungen in den dunklen Ecken des Hauses, besonders nach dem Tod der Großmutter.
Infos zum Film
Buch: Anna Roller, Wouter Wirth
Regie: Anna Roller
Schnitt: Sebastian Husak
Darsteller: Doris Buchrucker, Lea Drinda, Moritz Licht u.a.
Produktion: HFF Hochschule für Film und Fernsehen München