Begründung der Jury
Was ihn interessiere, sagt David Slama, sei, die Dinge immer wieder neu wahrzunehmen. So hat er sich nicht nur die Langeweile aus seiner Karriere ferngehalten, sondern dem Kino große Augenblicke geschenkt. Slama gelang es schon früh, den Realitätssinn des Dokumentarfilms in den Spielfilm einzubringen. Sein Sinn für Authentizität und die ungeheure Mobilität seiner Kamera stehen dabei in keinem Widerspruch zu den Effekten des großen Kinos. Dies beweist er insbesondere in den Filmen des Regisseurs Adolf Winkelmann, dessen Werk untrennbar mit der visuellen Handschrift Slamas verbunden ist.
Ihre Filme „Die Abfahrer“ (1978) und „Jede Menge Kohle“ (1981) bewahren für immer ein Bild des Ruhrgebiets, das auf Augenhöhe der Menschen aufgenommen ist, die dort leben. In „Nordkurve“ (1993) lässt Slama mit seiner Kamera das Publikum in den Hexenkessel des Dortmunder Westfalenstadions eintauchen. Die Zusammenarbeit mit Winkelmann wurde jüngst mit dem WDRZweiteiler „Contergan – Eine einzige Tablette“ fortgesetzt. Neben der engen Zusammenarbeit mit Adolf Winkelmann hat David Slama in seiner künstlerischen Laufbahn keine kreative Herausforderung ausgelassen: Ob Oliver Hermanns musikdramaturgisches Experiment „Le Sacre du Printemps“ oder die populäre Hammersfahr-Verfilmung „Der Puppengräber“ – Slama überrascht und überzeugt immer wieder mit seiner Kunst, seinem Können und seiner gestalterischen Vielfalt. Herzlichen Glückwunsch dem Ehrenkameramann 2007!