Begründung des Kuratoriums Deutscher Kamerapreis e. V.
Bella Halben hat ihr Handwerk von der Pike auf gelernt: Seit 1977 ist die Bildgestaltung ihre große Leidenschaft. Nach ihrer Ausbildung zur Werbefotografin tauscht sie den Fotoapparat gegen die Fernsehkamera, assistiert für die aktuelle Berichterstattung und Dokumentationen. Im Laufe der Jahre kommen zahlreiche Spielfilme, Werbe- und Dokumentarfilme dazu. Seit 1988 arbeitet sie als selbstständige Kamerafrau.
Aus diesem Gefühl heraus für Fotografie und Geschichten schenkt sie ihren Filmen – und damit auch dem Publikum – einfühlsame und starke Bilder, die weit über das reine Visualisieren des Inhalts hinausgehen und die förmlich hinter die Geschichte blicken. Dabei stellt sie ihre Kamera und ihr Licht in den Hintergrund, die Geschichte und die Schauspieler:innen des Films aber in den Vordergrund und lässt sie dort glänzen. Sie liebt den Einsatz der Handkamera, um eng bei den Reaktionen der Darsteller:innen sein zu können, Bella Halben will keine schauspielerische Leistung verpassen.
Ihre gestalterische Kraft und Schöpfungsenergie zeigt sich in der langen Liste von Auszeichnungen, u.a. erhielt sie 2002 für „Hierankl“ den Adolf-Grimme Preis in Gold für „Beste Kamera“, 2006 den Deutschen Fernsehpreis für „Bella Block – Das Glück der Anderen“ und mehrere Nominierungen für den DEUTSCHEN KAMERAPREIS (2002 „Hierankl“, 2009 „Im Winter ein Jahr“) und den Deutschen Filmpreis (2007 „Winterreise“ und 2008 „Das Herz ist ein dunkler Wald“).
Bella Halben ist eine der wenigen Kamerafrauen in der deutschen Film- und Fernsehlandschaft. Ihre Kreativität, Schaffenskraft und ihr Bildgefühl sieht das Kuratorium des DEUTSCHEN KAMERAPREISES als inspirierendes Vorbild für junge Kamerafrauen auf ihrem Weg in die Welt der Bildgestaltung und überreicht ihr dieses Jahr den Ehrenpreis 2023.