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Der Beruf des Kameramanns ist beständigen Veränderungen unterworfen. Die Technik, die Filmthemen, die Produktionsbedingungen: Nichts ist heute, wie es früher einmal war. In Axel Block aber hat der deutsche Film einen Bildgestalter gewonnen, der Filmgeschichte maßgeblich mitgestaltet hat, jedoch zugleich mit der Zeit gegangen ist und sich neuen Anforderungen mit großer Leidenschaft und Entdeckerfreude gestellt hat.
Begründung der Jury
Für Axel Block zählen vor allem die Geschichten, nicht die Person hinter der Kamera. „Seinen `eigenen Stil` zu haben, bedeutet, immer das Gleiche zu machen“, sagte er einmal in einem Interview und meinte damit, dass jeder Film eine eigene Ästhetik fordert. Seine Kameraarbeit stets unprätentiös in den Dienst der Dramaturgie zu stellen und jeder Geschichte eine unverwechselbare Bildsprache zu verleihen, ist die Philosophie von Axel Block. Eine eitle Eigendynamik hat in seiner Bildgestaltung keinen Platz. Ästhetik und Narration gehen in dem filmischen Werk des bescheidenen Bildstrategen stets eine fließende Symbiose ein. Obwohl der 64-Jährige für zahlreiche Kino- und Fernsehfilme als bildgestaltender Kameramann verantwortlich zeichnet, ist er nie der Routine verfallen. Anhaltende Neugier ist Blocks Geheimnis, um niemals stehen zu bleiben. (…) Neugier und Experimentierfreudigkeit zu wecken und zu fördern, ist auch das Hauptanliegen seiner Lehrtätigkeit. (…) Was den Zuschauer in den Bann einer Geschichte schlägt, ist nicht technische Perfektion, sondern der tiefere Einblick in die individuelle Weltsicht eines Filmemachers. Das legt Axel Block seinen Studenten immer wieder ans Herz. Es gibt kein richtiges oder falsches Bild, aber es gibt eine „visuelle Haltung“ zu einer Geschichte. Bilder, die den Zuschauer genau da abholen, wo er aufgerüttelt oder berührt werden soll. Für das Finden dieser Bilder schärft Axel Block dem Kamera-Nachwuchs mit viel Leidenschaft den Blick. Dabei betrachtet er sich selbst als ewig Lernender. Der Austausch mit jungen Filmemachern bietet Axel Block auch für seine eigene Arbeit die Möglichkeit, die Dinge immer wieder aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten.