Inhalt
Zbyszek und Marian sind Köhler. Sie leben in den polnischen Karpaten, unweit der ukrainischen Grenze. Tag und Nacht wachen sie über die Schornsteine ihrer Köhleröfen. Früher lieferten sie die Kohle an Stahlwerke und Glashütten, heute machen sie Grillkohle für Kunden aus Deutschland. Doch die Konkurrenz ist hart. Große Kohlefabriken verderben den Preis. So stirbt der Beruf aus…
Begründung der Jury
Dunja Engelbrecht wird ausgezeichnet für ihre herausragend authentische Kamera in „Holzkohle adé“. Ihr gelingt es, die Charaktere der Köhler und ihren rauen Alltag in den Tiefen des polnischen Waldes durch ihre Bilder so intensiv und beeindruckend zu transportieren, dass man glaubt, man sei selbst vor Ort in einer längst vergangen geglaubten Zeit. Ihre Kamera bleibt stehen und beobachtet, im Rhythmus, in der Langsamkeit des Lebens, das durch das stundenlange Verkohlen und das Beobachten des Rauches bestimmt wird. Sie arbeitet mit dem vorhandenen Licht. Das Schwarz der Kohle überträgt sie inch ihre Kameraarbeit, zeigt verschiedene Nuancen von schwarz und grau und nutzt bewusst auch Dunkelheit. Die kleinen, kargen Baracken, die Protagonisten werden in wunderschön kadrierten Bildern eingefangen, authentisch und in einer ungewöhnlichen Ruhe und Klarheit.
Infos zum Film
Regie: Vivien Pieper, Agata Szymanska-Medina
Schnitt: Ole Eicker
Produktion: mdr
Redaktion: Katrin Materna, Keti Vaitonis (mdr)